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Editorial

30 Jahre Concept Sailing

Als ich 2014 das Editorial über ein Vierteljahrhundert Concept Sailing schrieb, dachte ich nicht, dass die nächsten fünf Jahre einen solchen Zuwachs an Themenreisen bringen würden. Aber Jahr für Jahr gab es neue Pläne, über die ich Euch auf dem Laufenden hielt und die ich hier noch einmal zusammenfassen möchte.

Im Jahr 2014 feierte Concept Sailing (Segeln mit einem historisch angelehnten Konzept) sein 25-jähriges Bestehen. In diesem Jahr segelte ich auf der "Selma" von den Tonga-Inseln nach Australien. Ziele dieses Törns waren einige Orte und Inseln, an denen Captain James Cook während seiner 3 berühmten Reisen durch den Pazifik, in dem man quasi zwangsläufig auf die Spuren des berühmten Seefahrers trifft, an Land ging. Das tatsächliche Concept Sailing bzw. Concept Reisen begann jedoch erst einige Meilen weiter westlich in Australien. Krystyna hatte ein detailliertes Reiseprogramm „Auf den Spuren von Strzelecki“ vorbereitet. Gemeinsam bestiegen wir den Berg Kościuszko und gemeinsam durchquerten wir Tasmanien, um die Orte, an denen sich Strzelecki aufhielt und wirkte, zu besuchen. Hier realisierte ich erstmals, dass er der erste Pole war, der die Erde umrundet hatte und zwar nicht als Seemann, sondern als Reisewissenschaftler.
In 2015 nahm ich das Angebot, auf dem russischen Eisbrecher "50 Лет Победы" – (50 Jahre des Sieges) zum Nordpol zu fahren, an. Das bedeutete für mich, dass ich am 21. Juni 2015 gerade zur Sommersonnenwende am Nordpol war. Auch wenn diese Fahrt nicht eine Expedition im ursprünglichen Sinne des Wortes war, bedeutete sie doch ein beeindruckendes Erlebnis für mich.

Wie bereits erwähnt rief ich die Concept Sailing Reisen 1989 ins Leben. Der erste Segeltörn führte damals zu dem durch den Admirals Cup berühmt gewordenen Fastnet Rock.

Unmittelbar anschließend entwickelte sich die Idee einer „Odysseus-Reise.“ „Auf den Spuren des Odysseus“ segelten wir nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch rund um Großbritannien. Ja, es gibt tatsächlich auch diesen geographischen Interpretationsversuch seiner Reisen, aber nachdem wir diese Reiseroute geprüft hatten, wurde ich zum Gegner dieser Theorie.
Seit dieser Zeit segelte ich oft im Mittelmeerraum, aber trotzdem blieb für mich das Geheimnis um einige der ihm zugeschriebenen Destinationen offen.

Erst 2015 hatte ich genügend Zeit, Odysseus vermeintliche Reisestrecke unter die Lupe zu nehmen. Ich begann einen Segeltörn mit meinen Freunden Karl und Anna Hundhammer und erkundete anschließend mit ihnen Sizilien und Kalabrien in einem Mietwagen. Nach einer weiteren Segelreise in dem selben Jahr gelangte ich schließlich nach Troia, dem Ausgangsort der Odyssee.
Die Concept Sailing Aktivitäten in 2016 starteten schon im Februar mit der seit langem vorbereiteten und erwarteten Kajakexkursion in der Antarktis unter dem Titel "Belgica, die Wiege der Wissenschaftler und Entdecker.“ Inspiration für diese Exkursion war die Expedition "Belgica", geführt von Adrien de Gerlache. Unter den Teilnehmern waren auch Roald Amundsen und die beiden Polen Arctowski und Dobrowolski. Belgica war das erste Schiff, das in der Antarktis überwinterte. Eine weitere Inspiration für unsere Kajakexkursion war die Entdeckung eines Kanals (jetzt Bremenkanal genannt) von Tomek Zadróżny, die 2003 im Melchior-Archipel stattfand..

Im Jahr 2017 startete endlich die lang geplante Überquerung des Pazifiks auf der Yacht Agens zusammen mit den Eignern Karl und Anna Hundhammer. Wir verließen Colon / Panama im März und fuhren durch den Panamakanal nach Galapagos. In der Osterwoche erreichten wir die Osterinseln und besuchten auf der Weiterfahrt natürlich Pitcairn und Tahiti. Für uns endete die Reise in Cairns an der Nord-Ostküste Australiens. Die Bootsbesitzer segelten alleine weiter und wir fuhren mit dem Auto zum "Nabel von Australien“, dem berühmten australischen Felsen, dem heiligen Uluru, und von da weiter nach Darwin. Das war eine autofahrerische Meisterleistung. Die Strecke betrug ungefähr 5100 km - über 400 km länger als die Entfernung Moskau - Lissabon. Wir hatten nur 10 Tage Zeit für diese Distanz, aber die Strapaze hatte sich gelohnt. Wir haben das Herz von Australien, das Outback, gesehen.

Für 2018 war ein großer Segeltörn geplant. Wieder war Strzelecki der Ideengeber für die Route. Für diese Reise sollte die Yacht Lady Dana ins Wasser gehen. Nach einigen Änderungen der Reisestrecke ergab sich, theoretisch zumindest, schließlich die erste Etappe von Valparaíso nach Hawaii über Juan Fernandez (Robinson Crusoe Insel), danach zu den Osterinseln, den Marquesas und Kiritimati (Christmas Island).
Leider erreichte die Yacht nicht Valparaiso, sondern fuhr mit einem defekten Motor nach Puerto Montt, also viel weiter südlich. Das führte zu einer entsprechenden Verspätung, die wir aber im weiteren Verlauf aufholen konnten. Auf den Marquesas-Inseln besuchten wir die Insel Fatu Hiva bekannt durch Thor Heyerdahl. Hier versuchten er und seine Frau Eve außerhalb der Zivilisation im Einklang mit der Natur zu leben, leider nicht ganz erfolgreich. Auf der erwähnten Insel entstand auch die Idee der „Kontiki“ - Expedition. Die Marquesas scheinen seit langem Menschen, die der Zivilisation entfliehen wollen, anzuziehen. Paul Gauguin beispielsweise ließ sich dort nieder schon lange vor Heyerdahl und auch Jacques Brel fand vor nicht allzu langer Vergangenheit Gefallen an den Inseln. In Hiva Oa besuchten wir abschließend die ihnen gewidmeten Gräber und Museen.
 Die Wünsche dieser und zahlreicher anderer Menschen nach Abgeschiedenheit sind gut nachvollziehbar.

Die nächste Etappe führte nach Kiritimati, der Weihnachtsinsel. Captain Cook sichtete die Insel am 24. Dezember 1777 und verbrachte hier die Feiertage. In diesem Fall hat uns jedoch weniger der alte Captain Cook dazu inspiriert, diese Insel zu besuchen, sondern eher ein Dorf mit dem Namen Polen. Als wir das Dorf schließlich unangekündigt erreichten, wurden wir mit lauter Marschmusik überrascht. Zum Takt der Musik marschierten rot-weiß gekleidete Kinder. Ein unglaublicher Anblick. Der Überraschungseffekt war perfekt. Erst später erfuhren wir, dass dieses Schauspiel ein Training für die Feier des Unabhängigkeitstages war.

Am 12. Juli 1979 erlangte das Archipel Kiribati, zu dem die Insel Kiritimati gehört, die Unabhängigkeit vom UK. Das Dorf Poland erhielt aus Dankbarkeit der Bevölkerung seinen Namen, weil der vorbeifahrende polnische Matrose Stanisław Pełczyński den Dorfbewohnern maßgeblich bei der Bewässerung der Kokosplantagen geholfen hatte. Ebenfalls wurden zu seiner Ehre im Dorf auch eine Kirche nach Stanislaus von Krakau sowie eine Bucht benannt (Sankt-Stanislaus-Bucht).

Auf Kiritimati übernahm der Besitzer wieder sein Schiff und wir flogen nach Hawaii, um weiter Strzeleckis Spuren zu folgen.


Die Weltumrundung – Enrique.

Der Nikolaustag liegt bereits hinter uns. Das Jahr 2017 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Es ist eine gute Zeit für ein Resümee, das ich in der Vergangenheit regelmäßig jedes Jahr gezogen habe. Es war in den Zeiten, als die Segelsaison in unserer Hemisphäre im Frühling begann und im Herbst endete. Jetzt gibt es keine solchen Einschränkungen mehr. Wir segeln auch in anderen Gewässern auf der südlichen Hemisphäre und die Saison geht eigentlich nie zu Ende. Daher muss die Zusammenfassung sich nicht auf das Kalenderjahr beschränken, sondern sie unterliegt anderen Kriterien, wie z.B. dem Abschluss eines Projekts. 

So war das Jahr 2017 für mich insofern ein ganz Besonderes, da rein rechnerisch mir 2 Tage fehlten. Ich hatte weder den 31. Januar noch den 16. Juni erlebt. Wie ist das möglich? Die Leute vom Fach wissen, dass man während einer Reise um die Welt in Richtung Westen einen Tag verliert, und wenn man in Richtung Osten reist, „erlebt“ man 2-mal den gleichen Tag.

Unsere Zivilisation begegnete diesem Phänomen erstmals im Jahr 1522. Der Crew des Schiffes „Victoria“, den Teilnehmern der Magellan Expedition, wurde dies während der ersten Umrundung der Welt bewusst. Sie stellten während eines kurzen Besuches auf den Kapverdischen Inseln fest, dass irgendetwas mit dem Kalender nicht stimmte. Da Überleben aber Priorität hatte, befassten sie sich nicht weiter mit diesem Phänomen, sondern kamen erst nach ihrer Rückkehr in Spanien diesem „Rechenfehler“ auf die Spur. Auf die Magellan Expedition werde ich später noch zurückkommen.

Eine andere aus der Literatur bekannte Person, die mit dem Phänomen zu tun hatte, war Philieas Fogg, der Protagonist in Jules Vernes Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen“. Der englische Gentleman reiste jedoch nach Osten und gewann einen zusätzlichen Tag. Er wusste dies aber nicht und hätte beinahe seine Wette verloren, wenn nicht sein wackerer Diener Passepartout ihn im letzten Augenblick rechtzeitig an den in der Wette vereinbarten Ort gebracht hätte.

In 2017 musste ich den Globus zweimal in Westrichtung umfahren. Beide Erdumrundungen waren Luft-Wasser-Reisen.
Die erste Reise begann in Europa. Ich flog nach Ushuaia in Südamerika. Hier schiffte ich mich auf der MV Ortelius ein und startete die so genannte Semi-Circumnavigation, zu Deutsch Halbumrundung. Erst ging es nach Süden in die Antarktis und dann nach Westen durch die Bellingshausen-See, die Amundsensee und das Rossmeer nach Neuseeland. Es war eine relativ lange Reise, aber auch die fast einzige Möglichkeit, diesen Teil der Welt und die historischen Artefakte, die dort von bekannten Polarexpeditionen zurückgelassen wurden, zu sehen. Wir waren in der Bucht der Wale, wo Amundsen seine Framheim-Basis baute - die berühmte „Fram“ brachte ihn hierher - und von wo er am 11.10.1911 startete, um den Südpol zu erreichen.
 Wir besuchten ebenfalls Cape Evans auf Ross Island mit der Scott's Base, von wo Scott seinerseits das Rennen zum Südpol startete. Scott kam jedoch nicht von der Expedition zurück, aber die Basis blieb, und drei Jahre später konnte die Ross Sea Group davon profitieren. Diese Gruppe war eine Hilfsexpedition der berühmten Shackleton-Expedition. Ich konnte das Kap Adare betreten, wo ein menschlicher Fuß im Januar 1895 den Kontinent der Antarktis zum ersten Mal berührte und Menschen 1899/1900 erstmals überwinterten.
Von Neuseeland flog ich im Februar nach Hause in Richtung Westen und dadurch bekam ich den auf der Reise verlorenen 31. Januar nicht mehr zurück.

Nach ein paar Tagen in der Heimat, die ich hauptsächlich mit Umpacken und Organisation verbrachte, flog ich nach Südamerika, nach Manaus in Brasilien, um die fünfte Amazonasreise durchzuführen (s. Editorial). Nach Reiseende flog ich von dort weiter nach Panama. 
Zusammen mit Krystyna ging ich an Bord der Yacht "Agens, “ was übersetzt so viel wie „treibende Kraft“ heißt. Sie gehört meinen Freunden Karl und Anna Hundhammer. Die Eigner waren auf einer Weltumrundung unterwegs und wir hatten uns entschlossen, die beiden bei der Pazifiküberquerung zu begleiten.
Nachdem wir den Panamakanal passiert hatten, besuchten wir die Galapagosinseln, die Osterinsel und schließlich Pitcairn. Schon die Namen der sagenumwobenen Inseln haben seit Jahren meine/unsere Fantasie angeregt, und jetzt durften wir unseren Fuß auf diese legendären Inseln setzen. Dies bedeutete für uns etwas wirklich Einzigartiges! Die Osterinsel weicht am weitesten nach Süden von der Standardroute durch den Pazifik ab. Von da aus segelten wir weiter nach Westen, gelegentlich mit einer Tendenz nach Norden in Richtung Äquator. Von Pitcairn aus ging es nach Mangareva im Gambier-Archipel, dann zu den Gesellschaftsinseln nach Tahiti und Bora Bora, weiter zur Aitutaki Insel, die zu den Cookinseln gehört und schließlich zu den Vavau Inseln im Tonga Archipel. Tonga war in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes für mich.
Erstens, als wir uns Vavau näherten, hatten wir theoretisch den 16. Juni, aber als wir ankamen, waren jegliche Zweifel bezüglich des Datums „Der wievielte ist eigentlich heute?“ ausgeräumt. Es war bereits der 17. Juni und Annas Geburtstag am 16ten fiel demnach aus. Das hinderte uns aber nicht am Feiern.
Hierzu soll eine kurze Erklärung erfolgen, woher überhaupt die Zweifel am richtigen Datum kommen. Theoretisch verläuft die Datumsgrenze auf dem 180° Meridian. In Wirklichkeit aber haben verschiedene Staaten unterschiedliche Zeitzonen für sich bestimmt und die Datumsgrenze verläuft wie eine Zickzacklinie. Sie reicht sogar im Extremfall ostwärts bis 150° W. Genau deswegen feiern die Menschen das Neue Jahr zuerst auf der Weihnachtsinsel Kiritimati im Kiribati Archipel, obwohl zur Datumsgrenze noch 30°, d.h., 2 Stunden fehlen. Durch Vavau verläuft der 174° W, also fehlen noch 6°, dies entspricht 24‘.
Zweitens, hier endete meine zweite Umrundung oder vielmehr endete hier eine Reihe von Segeltörns, aus denen meine Weltumrundungen bestehen. (Meine erste Umrundung war rund um den Nordpol, also die Nordwest-Passage, die Nordost-Passage und der Streckenabschnitt dazwischen.)

Es besteht eine gewisse Analogie, zu der berühmten von Magellan im 16. Jahrhundert organisierten Expedition.
Wenn man ganz allgemein fragt: „Wer war der erste Weltumsegler“? ist die Antwort in der Regel: Ferdinand Magellan. Das entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Er hat zwar die Expedition rund um die Welt organisiert, hat sie aber nicht abgeschlossen, weil er unglücklicherweise auf der Insel Mactan auf den Philippinen getötet wurde.
Diejenigen, die die Geschichte besser kennen, wissen, dass von den 5 Schiffen, die Sevilla verlassen hatten, nur „Victoria“ unter der Führung von Juan Sebastian Elcano am 6. September 1522 nach Spanien zurückkehrte. Captain Elcano sollte also der erste sein, der die Welt vollständig umsegelte. Die übrigen 17 Besatzungsmitglieder werden in der Darstellung der Historie natürlich nicht erwähnt.
 Es gab jedoch einen weiteren Menschen, der der Besatzung der „Victoria“ zuvorkam;
Magellan diente früher in der portugiesischen Flotte. Auf einer der portugiesischen Expeditionen erreichte er in 1509 Malacca. Dort kaufte er einen Sklaven, der später getauft wurde und den wohl klingenden Namen Enrique (Henryk) erhielt. Seit dieser Zeit begleitete Enrique seinen Herrn überall hin, segelte mit ihm nach Portugal, war mit ihm in Afrika, emigrierte mit Magellan nach Spanien und logischerweise begleitete er ihn auf seiner berühmten Expedition. Enrique stammte höchstwahrscheinlich von den Philippinen und wurde durch Sklavenhändler aus Sumatra entführt. Als die Armada am 16. März 1521 die philippinische Insel Homonhon erreichte, konnte er in seiner eigenen Sprache mit der lokalen Bevölkerung kommunizieren und als Dolmetscher dienen.
Am 7. April ankerte die Armada vor der Insel Cebu, wo sich Magellan hingebungsvoll der Bekehrung der Bewohner zum Christentum widmete. Auf der Nachbarinsel Mactan regierte Lapu Lapu, der jedoch den Glauben seiner Vorfahren nicht aufgeben wollte. Magellan beschloss, die widerspenstigen Bewohner der Insel zu einer Glaubenssänderung zu zwingen. Er starb in einer sinnlosen Schlacht am 27. April 1521. In seinem letzten Willen stand geschrieben, dass sein Sklave und Diener Enrique nach seinem Tode ein freier Mensch sein sollte. Außerdem vermachte Magellan ihm testamentarisch Geld.
Der neue Kommandant Barbosa wollte diesen letzten Willen nicht respektieren ...
Enrique entkam auf Cebu.
12 Jahre nachdem Magellan Enrique gekauft hatte, kehrte dieser in seine Heimat zurück. Mit großer Wahrscheinlichkeit können wir sagen, dass er der erste Weltumsegler war.
Das ist ein weiteres Beispiel, wie ein Diener oder Sklave seinem Herrn „zuvorgekommen“ ist.

Als wir am 17. Juni 2017 in Vavau anlegten, war für mich auch in gewisser Hinsicht der „Welt“-Kreis geschlossen.
Zuvor, im Jahr 2015, segelte ich auf der „Selma“ von Tonga nach Brisbane in Australien. Unterwegs besuchten wir Neukaledonien und exakt dort habe ich einen Törn auf der „Nashachata“ in 2009 beendet. Die Reise fing damals im Oktober 2008 in Buenos Aires an. Von da aus segelten wir nach Süden, dann nach Westen durch die Magellan Straße und weiter um Kap Horn nach Ushuaia. Hier wechselte ich von der bequemen Yacht auf die „Fuegia“, ein Nachbau eines Walfangbootes, um die Expedition „Darwin & Tierra del Fuego“ durchzuführen. Wieder zurück auf der „Nashachata“ ging es von Ushuaia über die Falkland-Inseln, Südgeorgien, Kapstadt, Crozet-Inseln, Amsterdam Island, die übrigens von der „Victoria“ während der Magellan Expedition entdeckt wurde, nach Melbourne und Neukaledonien. Wenn man meine drei Reisen zusammenfügt und durch andere meiner Seereisen vervollständigt, ist meine Weltumrundung mehr oder weniger komplett.

Zurück zur „Agens“
Von Tonga aus segelten wir nach Fidschi und von dort ohne weitere Anlandungen nach Cairns in Australien, eine ziemlich lange Etappe. In Cooktown verließen wir das Schiff, weil es nicht sicher war, ob wir Darwin, von wo der Rückflug startete, rechtzeitig mit dem Schiff erreichen würden. Wir nahmen den Bus zurück nach Cairns, wo wir ein Auto mieteten, um in Darwin auf jeden Fall pünktlich anzukommen.
Aber es gibt keine direkte Straße von Cairns nach Darwin. Der Weg führt nach Westen bis ins Outback, um danach nach Norden in Richtung Darwin abzubiegen. Das Zentrum Australiens und die Stadt Alice Springs zu bereisen, ohne den berühmten einsamen Berg Uluru in der endlosen Wüste gesehen zu haben, wäre ein Fehler. Erst mit der Fahrt zum Uluru wird die Reise nach Australien zu einem wahren Erlebnis. Der Name Uluru bedeutet in der Sprache der Aborigines "Treffpunkt", was der Berg und seine Umgebung für die Ureinwohner tatsächlich war und noch ist.
Ich war dieser geographischen Namensgebung schon einmal begegnet. Es war in Tiksi, einem Ort an der Lenamündung in der Nordost-Passage. In der Sprache der Jakuten bedeutet Tiksi ebenfalls Treffpunkt.
Während meiner langen Stunden durch das rote Zentrum auf dem Weg nach Darwin dachte ich am Lenkrad über das Leben der Aborigines nach. Sie sind für mich ein weiteres Beispiel für die außerordentliche Fähigkeit der menschlichen Anpassung an extreme Lebensbedingungen.
 Die Inuit konnten sich an das Klima in Grönland, wo die Temperatur - 40 ° C erreichen kann, anpassen. Sie lernten, Kleidung anzufertigen, die sie vor der Kälte wirkungsvoll schützte.
Die Feuerland Indianer dagegen, passten sich an das raue, feuchte und windige Klima mit Temperaturen um 0° C so an, dass sie quasi nackt lebten.
Auch die Aborigines trugen keine Kleidung. Sie mussten sich an die bis zu 40 Grad variierenden Temperaturunterschiede (nachts ca. 0 Grad bis + 40° C am Tag) anpassen.

Nach 5100 km erreichten wir Darwin und waren nur geringfügig schneller als die Eigner der „Agens“. Theoretisch hätten wir auf der Yacht bleiben und das Flugzeug auch pünktlich erreichen können. Wir haben aber unsere Entscheidung, nach Uluru zu fahren, nicht bereut. Man könnte sagen durch Zufall hat die Reise einen Aspekt erhalten, durch den man sie zu Recht der Reihe meiner Concept Sailing Reisen zuordnen kann. 

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Amazonas, das klingt ziemlich exotisch. 

Amazonas, das klingt ziemlich exotisch. Als ich die erste Reise organisierte, habe ich niemals vermutet, dass es so viele werden. Bis jetzt, 2017, haben wir schon 6 Schiffsreisen veranstaltet. Manche alte Mitsegler haben sich ein bisschen gewundert, warum ich – Segler, Flussreisen organisiere. Stimmt, Amazonas ist kein Ozean, es ist ein Fluss, aber was für ein Fluss! Sogar die Segler singen Shanties darüber, er ist fest als Reiseziel in Gedanken verankert. Große Schiffe können 2000 Km von der Flussmündung bis nach Iquitos in Peru fahren. Segler habe ich nicht so weit gesehen, aber bis zum Alter do Chao (ca.300 Km Flussaufwärts) schon. Logischerweise könnten sie auch bis nach Iquitos fahren, unter Maschine natürlich. Aber der Aufwand wird sich nicht lohnen; es ist eher schwachwindig, man braucht Ortskenntnisse und es gibt kaum Häfen, wo eine Yacht anlegen könnte. Für mich eine „Concept – Lösung“ war, den Amazonas mit einem einheimischen Schiff, das extra für solche Fahrten gebaut worden ist, mit einer erfahrenen Mannschaft zu erkunden. Wie schon erwähnt, die großen Schiffe können bis nach Peru fahren. Das habe ich auch gemacht, aber jetzt habe ich eingesehen, dass es nicht um die Strecke, sondern um die Art und Weise des Erkundens geht. Für meine Reisen chartere ich Schiffe für ca. 22 Passagiere. Aber nicht das Schiff allein macht die Reise aus. Das machen vor allem die Ausflüge mit den kleinen langen Booten, die zu den Menschensiedlungen führen, die Tiere beobachten lassen oder bei Hochwasser zwischen den Baumkronen schlendern erlauben. Über die Jahre hinweg haben wir verschiedene Routen ausprobiert. Die Reise von März 2017 hat uns besonders gut gefallen. Gestartet sind wir, wie gewöhnlich, in Manaus. Blieben aber nicht lange auf dem Hauptstrom - Rio Solimoes (Der Fluss wechselt bei Manaus den Namen von Rio Solimoes nach Rio Amazonas), sondern fuhren in den eher „wilden“ Rio Negro. Auf diese Weise gelangten wir zu dem linken Zufluss Rio Araca und hier überquerten wir den Äquator. Die Frage, ob der Herrscher Neptun auch auf Binnengewässer kommt und die Neophyten tauft, haben wir auch geklärt. Zum ersten Mal habe ich mich entschieden, nicht mit dem Schiff zurück nach Manaus zu fahren, sondern aus Barcelos zurück zu fliegen. Das gab uns die Möglichkeit, das Flussgebiet noch mal von oben zu sehen.
Manche Teilnehmer waren schon zum zweiten Mal im Amazonas und jedes Mal war es anders. Es sind die Pegelunterschiede zwischen Hochwasserzeit und Niedrigwasser, die es so interessant machen. Es kommt bis zu 15 Meter Differenz. Bei Hochwasser fahren wir zwischen den Baumkronen, bei Niedrigwasser stoßen wir auf unzählige Sandbänke, wo man spontan stoppen kann, um ein erfrischendes Bad zu nehmen. Das überflutete Gebiet ist so groß wie Großbritannien.
Amazonas ist immer noch in vielen Fällen ein Rätsel. Lange stritt man sich, wo die wahren Quellen des Flusses sind? Laut einer Theorie heißt die ein bisschen trotzige Antwort: in jetzigen Afrika. Wie denn das? Also, als Südamerika noch zusammen mit Afrika einen Riesenkontinent Gondwana bildete, floss das Wasser in umgekehrte Richtung und der Ursprung des Urstroms war im jetzigen Afrika. Dann trennten sich die Landmassen. Auf der Westseite Südamerikas entstanden die Anden und das neue Wasser aus einer anderen Quelle nutzte das alte Flussbett. Ein alter Freund von mir, Sepp Friedhuber, erforschte vor Jahren die afrikanischen Quellen des Urstroms. Aus der Expedition ist ein interessanter Film „Uramazonas“ entstanden.
So viel von der Theorie.

Einige Auszüge aus unseren Reisetagebüchern:
Um 6 Uhr früh weckt uns die Arie aus der Oper Traviata – das ist schon Tradition auf den Schiffen der Reederei, so geweckt zu werden. Normalerweise hat kaum jemand Lust, um die Zeit aufzustehen, aber es ist jetzt angenehm warm, nicht so erbärmlich heiß, wie zur Mittagszeit.
Auf uns wartet schon Kaffee, heißes Wasser für Tee, Milch und ein kleiner Imbiss.
Um 06:30 sind wir in den Booten. Es ist März, Hochwasserzeit, gerade jetzt 7 Meter über Null. Wir fahren zwischen den Baumkronen. Einer aus der Crew hat eine Schlange ausgespäht. Wir landen auf dem nahen Ufer. Es ist einer 2 Meter lange Boa. Wir können ganz nahe kommen und sie fotografieren. Mo, der Eigner, Guide und studierter Biologe in Person fragt, ob jemand sie in die Hand nehmen will. Ja, es sind welche. Mo zieht sein Hemd aus und wirft es der Schlange auch den Kopf. Dann greift er sie geschickt auf den Nacken - wenn Schlangen überhaupt Nacken haben, auf jeden Fall hinter dem Kopf. Die „Tapferen“ nehmen sie in die Hand, die weniger Tapferen berühren sie mit dem Finger. Sie hat keinen glitschigen Körper, wie man es denken könnte. Wir wollen sie nicht allzu lange stressen und lassen sie frei. Die bewussten Touristen wissen schon, dass man in die Natur nicht allzu sehr eingreifen soll. Das ist die Erfahrung aus den Polargebieten. Hier in Amazonas ist alles üppig. Die Schlange ist schon frei. Sie wird noch ihren Enkelkinder erzählen, was für ein Spuk sie erlebt hat.
Um 08:30 sind wir zurück auf dem Schiff. Jetzt ist die Zeit für ein richtiges Frühstück.
2 Stunden später ein neuer Ausflug, dieses Mal zu den Flussdelfinen. In der Manausgegend gibr es 5 Stellen, wo die Delfine mit dem Mensch vertraut sind. Es hat damit angefangen, dass ein Mädchen aus Novo Airau in den 90-ger Jahren des vorigen Jahrhunderts, einen geangelten Fisch einem Delfin gegeben hat. Mit der Zeit kam es zu größerer Vertrautheit, der Delfin ließ sich füttern und das Mädchen konnte mit ihm schwimmen und ihn streicheln. Aus der Privaterfahrung des Mädchens ist mit der Zeit eine Art von Delfinarium entstanden. Erst in Novo Airau später in der Nachbarschaft.
Die Flussdelfine haben sich schon seit Jahren einen Platz in der Geschichte und den Glauben (vielleicht Aberglauben) der Flussmenschen, gesichert. Die Einheimischen nennen sie Boto und sie haben sie nie gejagt. Wenn ein unverheiratetes Mädchen unerwarteter Weise schwanger war, dann war das der Boto, der in der Nacht in Gestalt eines Menschen das Mädchen besucht hat. Aus der kurzfristigen Begegnung sind Kinder zu Welt gekommen. Sie haben oft blonde Haare und blaue Augen. Die Delfine haben eine hell rosa Hautfarbe. Natürlich haben auch die Missionare oft eine helle Hautfarbe gehabt, aber das ist eher Zufall, wer kann das schon genau wissen. Tatsache ist, dass die Tradition es nicht erlaubte, die Delfine zu töten, es könnte doch der Vater oder Onkel gewesen sein.
Am Abend, schon nach dem Abendessen, steigen wir erneut in die Boote. Dieses Mal sind die Boote mit starken Suchscheinwerfern ausgestattet. Wir fahren auf Kaimansuche. Die Methode ist relativ einfach. Mit dem Scheinwerfer beleuchtet man die Küstenlinie auf der Wasserhöhe. Wenn zwei rote, nebeneinander gelegene Punkte reflektieren, sind das sehr wahrscheinlich die Augen des Kaimans. Jetzt muss man sich ruhig dem Ort nähern. Der Mann am Ruder kommuniziert wortlos mit dem Mann auf dem Ausguck. Dann ein geschickter Griff und der 80 cm lange Kaiman ist am Nacken gepackt. Man muss nur den Abstand zwischen den Augen gut abschätzen, bei zu großem ist es ratsam, gar nicht zu probieren.
Am einem anderen Tag:
Traviata schon um 4 Uhr früh. Es ist wirklich außergewöhnlich früh und noch ganz dunkel, aber es ist die Möglichkeit, noch vor dem Sonnenaufgang, die Brüllaffen zu hören. Es ist sehr schwer, das Brüllen mit Worten zu beschreiben, so etwas wie ein rollender Donner, unvergesslich. Nach der Veranstaltung landen wir in dem Dorf der Schildkrötenjäger.
Im allgemeinen ist die Schildkrötenjagd in Brasilien untersagt, aber wenn es nur für den Eigennutz betrieben wird, drückt man die Augen zu. Im übrigen wäre es sehr schwer, in dem Riesengebiet die „Verbrecher“ in flagranti zu ertappen. Die Jagd findet während der Migration der Schildkröten statt. Die Schützen schiessen mit Bögen auf die vorbei schwimmenden Schildkröten, aber nicht direkt auf sie, sondern nach oben, so dass der Pfeil, der sich auf der ballistischen Kurve bewegt, am Ende quasi senkrecht in den Schild der Schildkröte trifft, - wenn er trifft. Die Pfeilspitze bohrt sich durch den Schild, ohne die Schildkröte zu verletzen. Der Pfeil ist so konstruiert, dass die Pfeilspitze sich jetzt von dem Schaft trennt, bleibt aber mit ihm mit der Kordel verbunden. Jetzt steigen die Jäger in die Boote und holen sich die Beute. Um die Missverständnisse zu vermeiden, hat jeder Jäger seine Pfeile speziell markiert. Die Schildkröten werden jetzt als lebendiger Proviant nach Hause gebracht.
Als wir das Dorf besucht haben, hatte die befreundete Familie gerade 7 Schildkröten auf Vorrat. Piotr hat sie alle sieben gekauft, - offiziell für die Suppe. Seine Tochter Oliwia, hatte gerade den 20-sten Geburtstag. Als wir zurück zum Schiff kamen, wartete die Geburtstagstorte schon auf Oliwia. Also sangen alle gemeinsam Happy birth day und jetzt kam die Überraschung; Oliwia, die Tierverhalten studiert, durfte alle Schildkröten nacheinander in das Wasser frei lassen.
Noch bevor wir das Dorf verlassen haben, hatten wir die Gelegenheit, die Maniokproduktion zu beobachten. Maniok gehört zu den Grundnahrungsmitteln der Bewohner, beinhaltet viel Stärke und ist die Hauptquelle der Kohlehydrate. Es gibt 2 Arten von Maniok; weisser – süß und gelber – bitter. Der zweite braucht eine ganz komplizierte Behandlung, um die giftigen Komponente zu entfernen. Erst muss man die Knollen 3 Tage lang in Wasser einweichen. Dann zerhacken und auspressen. Flüssigkeit abstellen. Auf dem Boden des Gefäßes setzt sich ein feines Mehl – Tapioka aus. Die übrig gebliebene Flüssigkeit kocht man so lange, bis sich das Volumen um die Hälfte verkleinert. Das Ergebnis ist ein vielseitig benutztes Gewürz. Die zerhackten Knollen, die schon ausgepresst sind, werden noch feiner zerkleinert, dann geröstet und granuliert. So entsteht deines der wichtigsten Nahrungsmittel in dieser Region.
Der nächste Tag – Piranhasangeln. Ich habe beobachtet, dass viele Teilnehmer die Aktivität reserviert betrachten… so lange, bis der erste Fisch gebissen hat, dann setzt der menschliche Instinkt des Jägers ein. Die gesamte Beute wird dann sauber gemacht und die Kiefer extra als Andenken präpariert. Das große Grillen am Abend – wahrhaftig ein Schmaus.
Ein anderer Tag: Ein Ausflug zu Caboclos Dorf. Caboclos sind Leute gemischter Herkunft, indianisch und europäisch. Der Name bezieht sich nicht nur auf die Herkunft, aber auch auf den Lebensstiel. Würdet Ihr Euch entscheiden, mit den Menschen zusammen zu leben, dann würden vielleicht auch Eure Kinder Caboclos genannt. Sie würden an dem Ufer des Flusses in auf Stelzen gebauten Hütten wohnen und ähnlich wie die Nachbarn teilweise von kleiner Landwirtschaft und teilweise von der Fischerei leben. Man kann sich sich vorstellen, dass sie in 20 Jahren ein bisschen dunklere Haut haben, Maniok rösten und Netze stellen.
Mo zeigt und erklärt bestimmte Bäume und andere Pflanzen. Deutet auf den Gummibaum, erzählt über die Geschichte, Gewinnung des Gummis und deren ökonomische Bedeutung für Brasilien in der Vergangenheit.
Es folgt eine weitere Exkursion zu dem Schwimmenden Wald, gebildet von Montriharida arborescense. Die Boote passen kaum in die Schneisen, die die Einheimischen für die Kommunikation in dem Wald, gemacht haben. Die Kanäle sind sehr eng und bei dem Gegenverkehr muss man oft in eine Weiche warten. Wenn man nach hinten schaut, sieht man, wie sich die Bäume unter dem Einfluss der vorbei gefahrenen Boote verbeugen. Es sieht so aus, als ob sie den Weg zurück schließen würden. Wir erreichen einen See. Hier wachsen Seerosen, die berühmten Victoria Amazonica. Mo erzählt über eine Besonderheit der Bestäubung – der bestäubende Käfer wird in dem Blumenkelch eingeschlossen. Nach der Bestäubung der Blume wechselt die Farbe von Weiß auf Rot. Die Blätter sind so groß, dass man ein Kind darauf legen kann.
Nach einigen Tagen verlassen wir Rio Negro und biegen rechtr rein in Rio Araca. Es wird flacher. Wir verlassen das Schiff und steigen in die langen Boote um. Auf diese Weise, die Augen starren in die GPS Displays, erreichen wir den Äquator. Auf dem Ufer pflanzen wir ein Totem mit eingeschnitzter Zahl 0 und zahlreichen Mundabdrücken der Teilnehmer (vorher knallrot geschminkt). Champagner darf nicht fehlen und natürlich ein gemeinsames Foto. Nach Belieben kann man jetzt im Wasser schwimmen und mehrere Äquatorüberquerungen machen. Wir zeichnen eine Linie, die die nördliche- von der südlichen Hemisphäre abgrenzt. Darauf ein Schachbrett. Piotr, der Vater von Oliwia, spielt mit Mo um die Welt. Am Ende darf jeder seine Hemisphäre für sich behalten. Nach 2 Stunden Aufenthalt besteigen wir die Boote und fahren zum Schiff. Wir treten die Rückreise an. STOP! Am Ufer wartet Neptun mit seiner göttlichen Gemahlin Proserpina. Die Neophyten unterziehen sich der Taufzeremonie. Danach prosten sie dem göttlichen Ehepaar mit dem speziell dafür vorbereiteten „Nektar“ zu. Der Organisator händigt Diplome aus, die die Teilnahme an der Taufe bestätigen. Auch wenn Nektar ein göttliches Getränk ist, jeder will es mit dem Getränk der Sterblichen - Caipirinha nachspülen.
Caipirinha ist ein Nationalgetränk, das man aus brasilianischem Schnaps aus dem Zuckerrohr – cachasa, braunen Zucker, ebenfalls aus dem Zuckerrohr, Limetten und Eiswürfel besteht. Es versteht sich alles in entsprechenden Proportionen. Jetzt erreichen wir ohne Hindernisse Barcelos. Von dort fliegen wir mit gecharterten Cessnas nach Manaus zurück.
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Paweł Edmund Strzelecki

Die Anregung zu meinen für 2018 geplanten Reisen kam von dem polnischen Forscher Paul Edmund Strzelecki - kaum ein Deutscher schafft es, diesen Namen korrekt auszusprechen. Er war der erste Pole, der den höchsten Berg Australiens bestieg und ihm den Namen Mt. Kościuszko gab. Außerdem war er der erste Pole, der eine Weltumrundung zu Wasser auf wissenschaftlicher Basis unternahm. Bereits zweimal schon habe ich von Strzelecki inspirierte Reisen organisiert und diesmal wollen wir seine Reise über den Pazifik nachsegeln.
Am 20. Juli 1838 stach er von Valparaiso https://de.wikipedia.org/wiki/Valpara%C3%ADso aus auf dem Deck der HMS „Fly“ in See und erreichte Taiohae Bay https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=taiohae+bay+nuku+hiva auf der Insel Nuku Hiwa https://de.wikipedia.org/wiki/Nuku_Hiva im Marqueses Archipel https://de.wikipedia.org/wiki/Marquesas. Hier standen während seines Aufenthaltes ethnologische Forschungen im Fokus.
Am 23. August segelte er weiter nach Hawaii https://de.wikipedia.org/wiki/Hawaii. Dort regierte zu dieser Zeit noch ein unabhängiger König aus der Kamehameha Dynastie. Im September 1838 legte er dann auf der Insel Hawaii https://de.wikipedia.org/wiki/Hawaii_(Insel) in der Kealakekua Bay https://en.wikipedia.org/wiki/Kealakekua_Bay an und zwar an genau derselben Stelle, an der Kapitän James Cook am 14. Februar 1779 umgekommen war. Während des mehrwöchigen Aufenthalts auf der Hauptinsel erforschte der Wissenschaftler die Vulkane Mauna Kea https://de.wikipedia.org/wiki/Mauna_Kea, Mauna Loa https://de.wikipedia.org/wiki/Mauna_Loa und Kilauea https://de.wikipedia.org/wiki/K%C4%ABlauea. Die Ergebnisse seiner Arbeit publizierte er in „The Hawaiian Spectator” (Sandwich Island – Crater of Kilauea) und später in „Tasmanian Journal of Natural Sciences” (The Volcano of Kilauea, Sandwich Islands). Auf der gleichen Insel besuchte er außerdem den Hafen von Hilo https://de.wikipedia.org/wiki/Hilo, und auf der Insel Oahu https://de.wikipedia.org/wiki/O%CA%BBahu das Städtchen Honolulu https://de.wikipedia.org/wiki/Honolulu.
Am 1. Oktober 1838 verließ die Crew Hawaii und segelte nach Tahiti https://de.wikipedia.org/wiki/Tahiti, wo sie Anfang November ankam. 1838 war eines der letzten Jahre der Unabhängigkeit der Insel. Hier war er zu Gast bei der Königin Pomare IV. Er war schockiert vom „Recht des Stärkeren“, das dort noch im Pazifik herrschte und entwarf einen Reformplan mit dem Ziel eines gerechteren Rechtswesens.
Im Januar 1839 segelte er auf der französischen Bark „Justine“ erst nach Osten und besuchte die Insel Mangareva https://de.wikipedia.org/wiki/Mangareva im Gambier Archipel https://de.wikipedia.org/wiki/Gambierinseln sowie die Insel Tuamotu https://de.wikipedia.org/wiki/Tuamotu-Archipel. Anschließend kehrten sie um in Richtung Westen. Auf dem Weg nach Neuseeland https://de.wikipedia.org/wiki/Neuseeland besuchte er Tonga https://de.wikipedia.org/wiki/Tonga.
Im Februar 1839 lief Strzelecki in Kororareka - jetzt Russell https://de.wikipedia.org/wiki/Russell_(Neuseeland) - in der Bay of Islands https://de.wikipedia.org/wiki/Bay_of_Islands auf der Nordinsel https://de.wikipedia.org/wiki/Nordinsel_(Neuseeland) von Neuseeland ein.
Seinen dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland widmete er geologischen Untersuchungen, den ersten die auf dieser Insel durchgeführt wurden, und machte Bekanntschaft mit den Maoris, den Ureinwohnern Neuseelands. Er besuchte u.a. folgende Orte: Waitangi https://de.wikipedia.org/wiki/Waitangi_(Northland), Hokianga https://de.wikipedia.org/wiki/Hokianga_Harbour, Kerikeri https://de.wikipedia.org/wiki/Kerikeri.
Am 10. April 1839 setzte er seine Reise fort und segelte nach Port Jackson, das heutige Sydney https://de.wikipedia.org/wiki/Sydney, wo sie am 25. April 1839 ankamen. In Australien https://de.wikipedia.org/wiki/Australien, damals New Holland, verbrachte er die wichtigsten 4 Jahre seiner neunjährigen Reise. Während dieser Zeit erforschte er New South Wales und Tasmanien. Der Gouverneur von Tasmanien John Franklin, bekannt aus der späteren Nordwest Passage Expedition, war sein Freund und Mäzen.
Am 24. April 1843 kehrte er nach Europa zurück und betrat im November dieses Jahres das englische Festland im Londoner Hafen.
Resümee:
Die Erkundung von Nord- und Süd Amerika hat 4 Jahre gedauert.
Die Reise über den Pazifik von Valparaíso bis nach Sydney fast 1 Jahr.
Die Erkundung Australiens und Tasmaniens weitere 4 Jahre
Die Rückkehr von Sydney nach London ½ Jahr

Für Strzelecki war wichtig, dass er die Reise mit seiner Forchungsarbeit selbst finanzierte. In einem Brief betonte er: „ Ich reise nicht auf Kosten irgendeines Staates sondern finanziere mich über meine Funde und wissenschaftlichen Erkenntnisse welche ich an europäische Laboratorien verkaufe“.
1845 publizierte Strzelecki in London sein denkwürdiges Werk: „The Physical Description of New South Wales and Van Diemen's Land”. Im Dankesbrief für das ihm zugesandte Exemplar schrieb Darwin: „Ich möchte Ihnen zum Ergebnis Ihrer sicherlich sehr langwierigen und schweren Arbeit gratulieren. Ich bin von der thematischen Vielfalt mit der sie sich auseinander gesetzt haben höchst beeindruckt. Es stimmte mich sehr traurig, dass nur so wenige Auszüge aus dem Reisetagebuch in ihr Werk integriert worden sind. Und hoffe auf Ihre vollständige Veröffentlichung in naher Zukunft. Ich würde mir aus tiefstem Herzen wünschen, dass auch nur ein Viertel unserer englischen Autoren sich einer so lebendigen und unkomplizierten Sprache bedienen würde, wie Sie es tun“.

Strzeleckis Werk erreichte Weltruhm und er erhielt in 1845 den goldenen“ Royal Geographical Society“ Orden dafür. Diese 500 von Strzelecki verfassten Seiten bekamen sowohl in England als auch in Australien sehr positive Kritiken. Und für sehr lange Zeit stellten sie das Standard / Grundlagen Werk über Australien dar.

1846 bekam er die Gold Medaille von der Royal Geographical Society.
1860 erhielt er den Ehrendoktortitel der Oxford Universität, verliehen.
1896 erhielt den Orden vom Heiligen Michael und Georg, für „die 5 jährige Erforschung Australiens, die Entdeckung von Gold und neuer kolonisierbarer Territorien, so wie schlussendlich für die Herstellung topografischer und geografischer auf astronomischen Beobachtungen gestützter Karten“.
Eine Bergkette im Süden von Australien im Bundesstaat Victoria wurde nach ihm benannt sowie zwei Berge, ein See und ein Fluss. Aber auch in der Flora und in der Fauna ist sein Name immer wieder zu finden.

Im Jahre 2018, genau 180 Jahre nach Strzeleckis großer Reise über den Pazifik, planen wir einen Segeltörn in mehreren Etappen auf den Spuren dieses großen Forschers und ersten Polen, dessen Weltumrundung erfolgreich war. Da Strzelecki zur Erkenntnisgewinnung in der Forschung durch das weitere Entdecken unserer Welt gemacht hat, werden auch wir das als wichtigen Aspekt in unserer Reise einbeziehen. Dr. Habil. Zbigniew Zwolinski, Professor an der polnischen UAM (Adam Mickiewicz Universität) wird ein Forschungsprogramm vorbereiten, welches in Australien durchgeführt werden soll. Leszek Kosek, Teilenehmer an der Expedition auf der Yacht s/y „Konstanty Maciejewicz” im Jahre 1972/73, jetzt australischer Staatsbürger, möchte eine Reise ins Landesinnere auf einem typischen von australischen Siedlern genutzten Pferdekarren organisieren, um Teile von Strzeleckis Inland Route erforschen zu können.

Links:

http://www.poles.org/strzelecki.html 
http://adb.anu.edu.au/biography/strzelecki-sir-paul-edmund-de-2711 
http://www.strzelecki.org/pestrzelecki/pestrzelecki.php 
https://en.wikipedia.org/wiki/Pawe%C5%82_Strzelecki 
https://en.wikipedia.org/wiki/Order_of_the_British_Empire 
http://www.angelfire.com/scifi2/rsolecki/pawel_strzelecki.html
http://www.polishmuseumarchives.org.au/PaulEdmunddeStrzelecki.pdf 
http://www.midley.co.uk/articles/justine.htm
http://anzora.org/


http://www.zrobtosam.com/PulsPol/Puls3/index.php?sekcja=47&arty_id=14291    
http://www.zrobtosam.com/PulsPol/Puls3/index.php?sekcja=47&arty_id=14301
http://www.australiangeographic.com.au/blogs/on-this-day/2015/03/on-this-day-mt-kosciuszko-first-climbed
www.kosciuszkoheritage.com/200/

 

25 Jahre Concept Sailing
In 2014 sind es 25 Jahre vergangen, seid ich die Idee "Concept Sailing" – Segeln mit Konzept - verfolge. Wie kam es dazu?
1985 arbeitete ich als Segellehrer und Skipper bei der „Hochseeyachtschule Nordsee“ in Bremen. Von Frühling bis Herbst „durchpflügte“ ich Nordsee und Nordatlantik und freute ich mich sehr darüber. Meine Leidenschaft ist mein Beruf geworden (Beruf kommt von Berufung), was konnte ich mir mehr wünschen. Es war sehr anspruchsvolles Segeln: Gezeitengewässer, klassische Navigation mit Richtfeuer, Sektorenfeuer, Kreuzpeilungen usw. (das war noch vor der GPS–Ära). Das alles machte aus dem Segeln eine Kunst. Man segelte immer ein bisschen angespannt, empfand aber auch große Zufriedenheit, wenn man endlich den richtigen Weg in den Hafen gefunden hatte. Es war die Zeit als man sagte „Navigation ist…, wenn man trotz dem ankommt“
Die Reisen führten zu Zielen die ich vorher nur aus Büchern kannte; Island, Lofoten, Spitzbergen. Jedes Jahr im März und November führte ich von Helgoland aus Sturmtrainings durch, und um diese Jahreszeit kann es auf der Nordsee recht stürmisch sein. Das war eine harte Schule.
Nach einigen Jahren fehlte mir jedoch etwas. Natürlich, das stramme Segeln und die Aufgabe es jemanden beizubringen machte mir Spaß, aber manchmal fehlte mir „die dritte Dimension“ – warum segeln wir da- oder dorthin? Am Anfang war alles neu, aber nach einer gewissen Zeit musste ich mich bemühen um auf diesem Gewässer einen neuen Hafen für mich zu finden. Letztendlich beendete ich die Arbeit in der Schule und fing an, selbst Reisen zu organisieren.

Im Juli 1989 organisierte ich den ersten Trip nach einem bestimmten Motto – Concept. Es war eine Segelreise nach Irland und zu den traurigen Ereignissen von 1979, die noch nicht verklungen sind. In einem Orkan nahe Fastnet Rock, dem berühmten Felsen der noch berühmteren Admirals Cup Regatten. sind damals 5 Yachten gesunken, von 303 Teilnehmeryachten beendeten nur 86 das Rennen. Die Fachpresse schrieb sehr lange darüber. Man analysierte die Ursachen für die Tragödie, entwickelte neue Sturmtaktiken für moderne Yachten. Und ich wollte zu dem Felsen, um den das längste Rennen bei diesen Regatten stattfindet.
Schon während dieses Trips besprach ich mit der Crew die nächste Idee: Die Reisen auf den Spuren von Odysseus. Noch einmal die Odyssee zu lesen war kein Problem, aber auf die richtigen Interpretationen, die Übertragungen auf unsere gegenwärtigen Karten, zu kommen, das schon. Das war noch vor der Internetzeit, und auf die Deutungen zu kommen erforderte Studien und Stöbern in Bibliotheken. Die Idee war gesät, aber sie brauchte Zeit und geeignete Umstände um zu gedeihen. Und das Leben ging weiter.
Ein Jahr früher führte ich eine Segelreise nach Spitzbergen. Auf dem Crewtreffen nach der Reise kam eine neue Idee auf: Die Nordostpassage. Das war wirklich ein Concept! Ich fing an, mich um ein geeignetes Schiff zu kümmern. Die „Gedania“ wäre in Frage gekommen, aber die Verhandlungen um die Charter zogen sich sehr lang hin, die „Gedania“ war gerade bei einer Grundüberholung, und plötzlich hörte ich im Radio dass Arved Fuchs eine Expedition auf einem Segelschiff rund um den Nordpol vorbereitete. Was sollte ich machen? Ein Wettbewerb war ausgeschlossen, also kümmerte ich mich um die Mitgliedschaft an der „ICESAIL“-Expedition, die auf 4 Jahre geplant wurde, 1991 – 94.
Ich hatte mich relativ spät gemeldet und die Plätze für die erste Etappe, die Nordostpassage, waren schon zugeteilt. Ich sollte erst im September in der Barentssee zusteigen. Der russische Putsch von 1991 machte einen Strich durch diese Pläne. Ich bin nicht nach Narjan Mar geflogen, weil die Expedition „gebremst“ wurde. Die Yacht „Dagmar Aaen“ segelte noch bisschen weiter und überwinterte auf dem Fluss Jenissej in Igarka. Im Jahr 1992 klärte sich die politische Situation und wir durften unsere Reise fortsetzen – theoretisch, denn praktisch war das, wegen der Eis-Situation, unmöglich. Es ist uns nicht gelungen, durch die Passage zu segeln. Wir wollten nicht zweites Mal riskieren mit dem Schiff in Rußland steckenzubleiben, und zogen uns nach Tromsö in Norwegen zurück.

Im folgenden Frühjahr, 1993, segelte die „Dagmar Aaen“ aus Tromsö nach Grönland, wo ich im Juli in Kangerlussuaq zugestiegen bin. Diesmal ist es uns in einer Saison gelungen die Nordwestpassage zu bewältigen, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten. Im Oktober sind wir in Dutch Harbor auf den Aleuten angekommen. Die „Dagmar“ überwinterte hier in eisfreien Gewässern unter der Obhut des neu zugereisten Kai. Die Crew konnte nach Hause fliegen.
1994 versuchten wir es wieder mit der Nordostpassage, diesmal von der „umgekehrten“ Seite, von den Aleuten her, durch die Beringstraße Richtung Westen. Das ist uns leider nicht gelungen. Die Eispressung hat es verhindert und wir haben es knapp geschafft „mit einem blauen Auge“ rauszukommen. Die Idee den Nordpol zu umrunden wurde für gewisse Zeit ad acta gelegt.
Die Sommersaisons die ich im hohen Norden verbracht habe, haben mich quasi dazu gezwungen, meine Conceptsegelreisen in den Wintern auf wärmeren Gewässern anzubieten. Auf diese Weise war endlich Odysseus an der Reihe. Die gesamte Odyssee habe ich auf „verdauliche“ Etappen aufgeteilt, und im Winter 1991/92 segelten wir auf der Yacht „Freedom“ im Mittelmeer.
Noch vor der letzten Etappe der „ICESAIL“-Expedition, in Frühjahr 1994, unternahmen wir, zusammen mit meinem Bekannten Bodo Müller, eine Reise „Auf den Spuren der Wikinger“ (eigentlich Waräger) von Riga nach Odessa. Es ging über Flüsse und durch den Beresinakanal der ehemaligen Sowjetunion, jetzt Lettland, Weißrussland und Ukraine, mit einem kleinem Endabschnitt durch das Schwarze Meer. Die Unternehmung hat auf einem Schlauchboot der Firma „Viking“ stattgefunden und mit dem Buch „Unternehmen Wiking“, bei dem ich mitgewirkt habe, geeendet. Nebenbei ist während der Unternehmung der Wunsch entstanden, eine ähnliche Reise, auf einem Boot aus damaligen Zeiten, durchzuführen.
1995 wurde eine andere Interpretation der Odysseus-Reisen überprüft. Hans Steuerwald wollte beweisen, dass die Odyssee hauptsächlich um die Britische Insel herum stattfand. Diese Version habe ich einer detaillierten Analyse auf der Yacht „Polonus“ unterzogen. Nach der Durchführung der Reise stellte ich fest, dass sie der der Gebrüder Wolf (das Mittelmeer) nicht standhalten konnte.
Die Beschäftigung mit den Wikingerreisen dauerte an, und ich ließ ein mittelalterliches Boot bauen. Es war ein Nachbau eines slawischen Bootes, aber die Unterschiede zwischen der Wikingerbauweise und der slawischen Bauweise sind sehr gering, eher von den Gegebenheiten des Bauortes als vom Bootsbauer abhängig. Mein Boot stützte sich auf die Ausgrabungen von Danzig-Ohra. Der Bau hat lange gedauert, und während dieser Zeit bot sich die Gelegenheit, die Fähigkeiten der mittelalterlichen Segler zu erlernen. Ich durfte 1998 an einer Expedition auf der Replik des slawischen Bootes „Bialy kon“ teilnehmen, die von Ralswiek auf Rügen nach Wolin führte. Die Expedition war das Resultat einer Zusammenarbeit des slawischen Freilichtmuseums in Großraden mit dem berühmten Wikingermuseum in Roskilde. Wegen der Durchführungsart kann man sie zur sogenannten „lebendigen Archäologie“ zählen.
1999 wurde endlich meine slawische „Welet“ zu Wasser gelassen. Erst kam die lange Reise von Masuren, wo die „Welet“ gebaut wurde, nach Berlin. Und dann von hier aus eine lange Etappenreise „Auf den Spuren der slawischen Kaufleute“ durch den Oder-Spree Kanal, die Oder und entlang der polnischen Ostseeküste bis nach Gdańsk. Dann weiter auf Binnenwegen nach Biskupin, zu einem archäologisches Festival. Seither ist die „Welet“ ein unverzichtbarer Bestandteil dieses alljährlich stattfindenden Festes geworden. In den nächsten Jahren segelte sie mit Jugendlichen und Erwachsenen, brachte ihnen das Segeln und Leben im mittelalterlichen Stil bei, lehrte über die Geschichte und nahm an verschiedenen Festivals teil. Sie war auch „Schauspieler“ in dem Film von Jerzy Hoffman „Stara Baśń“ (die alte Sage).
Aber die Zeit die für die Durchführung des Projekts „Welet“ gebraucht wurde, fehlte anderswo. Es waren ereignisreiche Zeiten.
So nahm ich 2000 wieder an einer Expedition teil die von Arved Fuchs organisiert wurde. Diesmal segelten wir in einer Replik eines Rettungsboots der Shackleton-Expedition mit Namen “ James Caird“ von der Antarktischen Halbinsel über Elephant Island im Südlichen Ozean nach Südgeorgien. Das war die Wiederholung der historischen Rettungsaktion der berühmten Shackleton Endurance Expedition. Nach der Reise habe ich ein Buch geschrieben: „Fortitudine Vincimus – durch Ausdauer zum Sieg“
2002 war die Zeit endlich reif für die Nordostpassage. Die gleiche „Dagmar Aaen“ unter der Führung von Arved Fuchs machte sich auf den Weg. Diesmal segelten wir von Tromsö über Murmansk, Dikson, Tiksi, die Wrangel-Insel, die Bering-Straße nach Prowidienia, fast ohne größere Probleme. Die „Dagmar Aaen“ beendete auf dieser Weise ihre Umrundung des Nordpols, ich aber nicht - mir fehlte noch der Abschnitt zwischen Norwegen und Grönland.
Es ist logisch, dass 2003 eine neue Unternehmung organisiert wurde: „Vom Horn zum Hoorn“, auf der Yacht „Zjawa IV“. Sogar der Name hat eine versteckte Bedeutung. Władysław Wagner war der erste Pole, der auf den „Zjawas” I, II und III die Welt umsegelte. Nachdem ich im Juli 2003 auf der „Zjawa IV“ Kangerlussuaq auf Grönland erreicht habe bin ich der erste Pole geworden, der den Nordpol auf Segelschiffen umrundet hat.
Die Unternehmung hieß nicht umsonst „Vom Horn zum Hoorn“. Das nördlichste Kap von Island heißt Horn. Wir ließen es an Backbord liegen, als wir von Norwegen nach Grönland segelten. Nachdem die Yacht Kangerlussuaq erreicht hatte segelte sie Richtung Süden. Ich übernahm sie in Südamerika wieder, und im gleichem Jahr umrundeten wir das berüchtigte Kap Hoorn.
2006 ist endlich wieder Zeit für die „Welet“ gekommen. Der vierte Weg der Waräger, von der Ostsee zum Schwarzen Meer, sollte erkundet werden. Die Expedition ging von Gdańsk nach Odessa, erst die Weichsel aufwärts, dann über den Fluss San. Von Przemyśl aus wurde das Boot auf dem Laster zum Dnjestr transportiert. Von hier aus ging es nur flussabwärts, jedoch nicht ohne Probleme. Auf dem Weg liegt die abtrünnige Republik Pridnestrowje (Transnistrien). Die mussten wir wieder auf dem LKW umfahren. Letztendlich kamen wir ans Schwarze Meer, und nach zweitägiger Seereise erreichten wir Odessa. Aus der Reise machte die ARD einen Dokumentarfilm.

Das Jahr 2008 war sehr ergiebig. In Rahmen der von Concept Sailing organisierten Etappenreise „Vom Kościuszko-Hügel zum Kościuszko-Berg“ (Kościuszko-Hügel in Krakau, Kościuszko-Berg in Australien), führte ich die Yacht„Nashachata“ von Buenos Aires durch die Magellan-Straße um Kap Hoorn nach Ushuaia. Hier, im November des gleichen Jahres, wechselte ich von der Yacht auf die Replik eines Walfangboots, die „Fuegia“. Auf diesem offenen Segel- und Ruderboot segelten wir durch den Beagle-Kanal nach Feuerland, im Rahmen der Expedition „Darwin & Tierra del Fuego”
Der Fotograf der Expedition, Jürgen Hohmuth, hat danach einen Bildband mit Beiträgen zum Thema „Mythos Feuerland“ herausgegeben. Noch im Dezember 2008 wechselte ich wieder auf die „Nashachata“ und segelte die nächste Etappe der Reise „Circumnavigation part I”, von Ushuaia zu den Falkland-Inseln, Südgeorgien, Kapstadt und weiter durch den Indischen Ozean, vorbei an den Inseln Crozet und Amsterdam nach Melbourne, und weiter nach Neukaledonien, wo wir im April 2009 angekommen sind. Ohne zuviel zu Hause zu bleiben musterte ich dann auf der Brigg „Eye Of The Wind“ an. Auf diesem Rahsegler verbrachte ich fast zwei Jahre, mit Pausen natürlich.
Das Jahr 2011 brachte den Törn „Die einsamen Inseln des Nordatlantik“. Wir segelten auf der Yacht „Spirit One“ von Spitzbergen über die Inseln Jan Mayen, Färöer und St. Kilda nach Dublin.
2012 gab es einen eher kurzen Törn „Auf den Spuren des sagenumwobenen Vineta“ – die Gewässer um Rügen.
In diesem Jahr, 2014, ist auch eine längere Reise auf der Yacht „Selma“ geplant, die den ganzen Pazifik durchsegelt. Ich übernehme auf den Tonga-Inseln und segle über Fiji, Vanuatu und Neukaledonien nach Sydney. Endlich will ich auf den Spuren von Paweł Edward Strzelecki auf den Kościuszko-Berg gelangen.
Ja so war es!

Geschrieben in Juni 2014




Seit Jahren pflege ich die Tradition nach der vergangenen Saison einen Bericht zu schreiben. Früher verschickte ich es zusammen mit dem Programm fürs nächste Jahr per Post. Die Zeiten haben sich geändert, und zwar in zwei Hinsichten; Anfang und Ende einer Saison  lässt sich schlecht bestimmen, weil wir in unterschiedlichen Erdteilen fast rund ums Jahr unterwegs sind, und zweitens  platziere ich Bericht und Programm heute, im Stil der Zeit, auf meiner Webseite statt es mit der Post zu schicken. So wähle ich den Zeitpunkt des Schreibens willkürlich.
Auch die Art der Reisen hat sich geändert. Es werden nicht mehr nur reine Segeltörns angeboten sondern auch andere Conceptreisen - allerdings wir bleiben dem Element Wasser verbunden.
In diesem Jahr ist noch eine weitere Flussfahrt (außer dem Amazonas) ins Programm gekommen - das Donaudelta. Die Idee, die ich mal auf Spitzbergen geschmiedet habe, hat sich 100% bestätigt, habe richtig ins Schwarze getroffen. Die  Gruppe von 20 Gästen (Deutsche und Polen) hat sich sehr schnell integriert. Die starke Fraktion von polnischen Wissenschaftlern, hat ihr Wissen gerne weiter gegeben, und die deutsche (Expeditions-)Malerin Tamara hat andere Gäste mit ihren Werken zum Staunen gebracht.
Es gab verschiedene Arten der Erkundung des Donaudeltas. In unserem Falle haben alle es sehr genossen, dass wir nicht tagtäglich von Herberge zu Herberge wandern mussten, sondern unser Haus - unser „Flotel“ - fuhr mit uns. Am Ende der Reise fast alle haben sich noch ein Tag in Bukarest gegönnt (manche sogar auch einen Tag vorher) – hat sich gelohnt.

In der eigentlichen Beschreibung der Reise habe ich erklärt, dass unser Gespann aus einem Schlepper, einem schwimmenden Hotel und Ausflugbooten besteht. Nüchtern genommen ist es einleuchtend, dass eine Barke  und ein Schlepper einzeln weniger Tiefgang (50cm) haben, als ein Motorschiff alles in einem. Sogar die Geschichte, dass das schwimmende Hotel mal eine Behausung für die Schilferntearbeiter war, wurde dargelegt. Es ist aber ungewöhnlich, so ein Gespann, und es musste mehr dahinter stecken. Endlich haben wir es vom Schiffseigner erfahren:
Anfangs, noch in 50ziger Jahren, dienten die Barken als Behausung für politische Gefangene, die Schilf für die  Papierindustrie ernteten, und erst später wurden sie für normale Arbeiter eingesetzt. Eine Barke für ca. 50 Arbeiter. - Und die so sehr flachgehenden Schlepper?
Die hat er für 2 Flaschen Whisky von den Russen bekommen. Das war Anfang der 60er Jahre und die Russen (damals gleich hinter der Grenze) verfügten über die Überproduktion von den sonst für das Mekong–Delta (Vietnamkrieg) vorgesehenen Schleppern.
Ja, solche Mäander fließt das Leben...

Oktober 2013

***

Im vorigen Jahr (2011), als ich die Gewässer um Spitzbergen befuhr, verfolgte ich eine Idee, die mir Leszek Kosek dargebracht hatte. Sein Vorschlag war nämlich auf dem auf dem Viktoria-See, zu segeln. Ich nutzte die Gelegenheit, Sepp Friedhuber einen Spezialisten von Afrika (und nicht nur), in Spitzbergen an Bord zu haben. Wir sprachen über das Projekt bei einem Glas Rotwein (vielleicht auch zwei, aber wer will es so genau   wissen). Er hat die mit dem Projekt zusammenhängenden Probleme genauer unter die Lupe genommen und mir am Ende von der Unternehmung abgeraten. Ohne auf die Details einzugehen, war für Ihn das Thema Sicherheit der schwache Punkt. Für Sepp war das Projekt somit beendet, die Idee von Leszek ließ mir aber dennoch keine Ruhe. In Gedanken suchte ich nach einem Gebiet, das folgende Bedingungen erfüllte: Es sollte angenehm warm sein, nicht von Touristen überlaufen und in einem berechenbaren Land sein. So bin ich auf das Donaudelta am Schwarzen Meer   gekommen. Diese Idee hatte ich gleich bei meinen Bekannten getestet. Den Begriff Donaudelta kannte jeder, aber kaum jemand wusste in welchem Land es lag. Perfekt, in Rumänien fand ich  genau was ich gesucht  hatte.
Ich fand eine Gruppe von 5 „tollkühnen” Menschen , die ungeachtet der drohenden Gefahr   Graf Dracula und andere Widrigkeiten zu treffen, bereit war hinzufahren und persönlich nachzuschauen wie der Stand der Dinge in Wirklichkeit sei. Kurz von der Reise nach Rumänien, es war schon  Mitte September, besuchte ich wie jedes Jahr das Mittelalter Festival in Biskupin. Marcin Michalski, der   die Funktion des Henkers spielte,  aktualisierte vor einigen Jahren den Reiseführer für Rumänien. Er gab mir noch letzte Anweisungen auf meinen Weg, die ich akribisch notierte.
Als   wir angekommen waren, bauten wir als erstes unser klappbares Kanu auf. Als Antrieb benutzten wir einen Elektromotor und natürlich Paddel. Es war ein wunderbares Vehikel, das uns das einmalige Erlebnis erlaubte sich lautlos den Pelikanen zu nähern. Diese Art voranzukommen hatte einen Nachteil, nämlich die beschränkte Reichweite,. Daher hatten wir zweimal einheimische Boote gechartert, und um die Erfahrung zu vervollständigen machten wir auch einen Auto Ausflug. Die Praxis hatte unsere theoretischen Erwartungen der Vielfältigkeit an Flora und Fauna, der Landschaften und der schmalen Fluss-Kanäle weit überschritten. Das große Kulturerbe dieser Region und das uns stets begleitende Gefühl, am Ende der Welt zu sein, hatten uns sehr beeindruckt.
„Die Bewohner des Deltas leben mit und auf dem Fluss, wo die Straßen enden verstummt der Lärm und beginnt die Ruhe der Gewässer. Die Zeit scheint still zu stehen“

Rumänien gilt allgemein nachwievor in vielerlei Hinsicht als unsicheres Reiseziel.
Die Ursache  liegt in der geopolitischen Situation Rumäniens. Ein Schleier der Ungewissheit und Unsicherheit über vorherrschenden Verhältnisse liegt über dem Land. Rumänien  ist 2007 der Europäischen Union beigetreten und die üblichen Vorurteile kann man inzwischen in der Pfeife rauchen. Ich wäre nicht ehrlich, wenn ich nicht zugegeben würde dass auch ich meine Befürchtungen hatte…, ich hatte Angst vor Mücken. Alle hatten wir Moskitonetze mitgehabt. Es war nicht nötig, Mitte September gibt es keine Mücken mehr, auch wenn die Temperaturen über 20° C lagen.
Seit Marcins Berichtigung des Reiseführers hat sich vieles weiterentwickelt, es bleibt ihm nicht anders übrig, als noch mal zu fahren. Ich weiß er wird das gerne machen. Fraglich ist nur was schneller sein wird, er oder die Veränderungen.

Dezember 2012

Erst jetzt im Juni kann ich ein Resümee aus der vergangenen Saison bieten. Es kommt einfach daher, dass die Hälfte der Aktivitäten noch in 2011 stattfanden und der letzte Törn im Mai 2012.

„Lone Islands“ - ein Segeltörn auf der „Spirit one“ - das war schon eine lange Reise. Von Spitzbergen über Jan Mayen, Färöer Islands, St. Kilda, Isla (beide von den Außenhebriden), nach Dublin. Große Strecken auf See hat die Crew gut überstanden. Wie auch der Name sagt, wir wollten einsame Inseln  besuchen. Noch niemand von uns ist auf Jan Mayen oder St. Kilda gewesen, und das hat sich sehr gelohnt – einmalig sind sie. Ein Ziel mussten wir aufgeben, das war der Felsen Rockall; Als wir von den Färöern Richtung Süden segeln wollten, zog ein Sturmtief nach dem anderen vorbei. Wir mussten abwarten, und daher musste der Felsen „Rockall“ gestrichen werden, aber auch das hatte Vorteile. Auf diese Weise sind wir länger auf den Färöern geblieben und hatten die Gelegenheit, Arved Fuchs und seine „Dagmar Aaen“ zu treffen. Es sind inzwischen fast 10 Jahre vergangen, seit ich auf dem Schiff gewesen bin. Eine durchaus gelungene Reise, aus der Gerd Pfannenschmidt einen sehr guten Film gemacht hat.

„Kap Hoorn“ und auf den Spuren der „Fuegia,“ auf der altvertraute „Polonus“. Die Yacht „Polonus“ realisierte die Umrundung von Südamerika und ich habe eine Etappe in Dezember 2011 übernommen. Die Anlandung auf der Insel Cabo de Hornos ist gut gelaufen, und ein Foto unter dem Albatrosdenkmal wurde gemacht. Dann aber, als wir die Umrundung von Ost nach West machten hat der Wind gut aufgefrischt. Tribut an Neptun wurde gezollt. Die weitere Reise verlief auf den Spuren der Expedition aus 2008 „Darwin & Tierra del Fuego“ auf dem Walfangboot der „Fuegia“. Wie anders sieht die Welt doch aus dem offenen Ruderboot aus als auf einem Segeltörn auf einer normalen Yacht! Ein weiteres Ziel war das Wrack der „Nashachata“. Das hat sich aber organisatorisch als eine Sache der Unmöglichkeit erwiesen.

Unser Foto, das wir unter dem Albatrosdenkmal gemacht haben, wurde später für eine Ausstellung im Präsidentenpalast in Warszawa verwendet. Bei der Gelegenheit habe ich auch eine Flagge von Präsident Komorowski bekommen.

Zweite Hälfte April 2012 war die Amazonasreise an der Reihe. Die Reise wurde in Zusammenarbeit mit dem „Bund der Polnischen Geomorphologen“ durchgeführt. Die Professorendichte an Bord war ziemlich hoch. Es war eine durch und durch gelungene Reise, kaum in Worte zu fassen. So entschied ich mich schon während der Reise, gleich die nächste zu organisieren. Als ich darüber mit dem Kapitän Mo sprach war das für ihm absolut selbstverständlich. Er sagte, dass man auf dem Amazonas „at least two times“ sein muss. „Why?“ fragte ich. … ist doch logisch – antwortete er, ein mal während der Regenzeit und ein mal während der Trockenzeit! Ach so!!! OK, diese Reise war während der Regenzeit die nächste wird während der Trockenzeit stattfinden, im Oktober 2013. Apropos Regenzeit: Der Wasserstand war 8 Meter höher als normal, aber der Regen hat und gar nicht geplagt und die Mücken auch nicht.

Der Segeltörn  mit dem sagenumwobenen Vineta in Hintergrund;

 Eigentlich habe ich gar nicht damit gerechnet, dass er so viel Zuspruch bekommt - er war voll ausgebucht. Kurzfristig musste ich eine Varianta 44 mit 2,20 Tiefgang akzeptieren, die gecharterte sollte 1,80 haben. Das hat unsere Anlegemöglichkeiten ein bisschen eingeschränkt, und navigieren mussten wir auch vorsichtiger, aber unsere Ziele haben wir trotz dem erreicht. Wir besuchten das Vinetamuseum in Barth (extra für uns geöffnet, weil es eigentlich wegen Umbauten geschlossen war). Kap Arkona und Königsstuhl haben wir von beiden Seiten besichtigt; vom Land und von außen während der Rügenumrundung . Die Mischung zwischen Landausflügen und Segeln hat sich als sehr ausgewogen erwiesen.  Jeder hatte auch di Möglichkeit die glücksbringende Hühnergötter zu finden. Nächstes Jahr setzen wir die Suche nach dem Versunkenen Vineta fort.


Es hat sich auch bestätigt, dass sowohl der Name Concept Sailing als auch diese Art von seglerischen Aktivitäten sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Die Idee hat während der Amazonasreise einen neuen, wissenschaftlichen Aspekt bekommen.

Juni 2012
***

Seit über 2 Jahren habe ich mich nicht auf meiner Internetseite gemeldet, das hatte ich ja angekündigt. In den letzten „Neuigkeiten“ schrieb ich, dass auf diese Sparte auf meine Concept Sailing-Website verlege. In der gleichen Rubrik teilte ich mit, dass ich im Oktober 2008 nach Buenos Aires fliege und die „Nashachata“ übernehme. Diejenigen von Euch, die die Reise auf der Yacht verfolgt haben, wissen dass es für mich eine sehr lange Segelreise war. Erst segelten wir auf den Spuren von Magellan entlang Südamerika, durch die Magellanstrasse, dann rund um Kap Hoorn nach Ushuaia. in Ushuaia wechselte ich von der Yacht auf das Walfangboot „Fuegia“, und zusammen mit der Crew realisierte ich die Expedition „Darwin & Tierra del Fuego“. wieder ein Wechsel, wieder in Ushuaia und noch mal auf die „Nashachata“ und jetzt fing eine lange, lange Segelreise an: durch die Falkland-Inseln, nach Südgeorgien und weiter nach Cape Town. Hier wurden zwei Verletzte abgeliefert, und mit neuer Crew segelte ich weiter über die Crozet Islands und die Amsterdam Insel nach Melbourne und weiter durch die Meeresenge Bassa nach Noumea in Neukaledonien. Auf der „Nashachata“ segelte ich in den Jahren 2008/09 um die drei berühmten Kaps: Kap Hoorn, der Kap der Guten Hoffnung in Afrika und Kap Leeuwin in Australien.

Zu Hause bin ich Anfang Mai 2009 angekommen und schon im Juni auf der Brigg „Eye of the wind“ gelandet, auf der ich mit Unterbrechungen bis Herbst 2010 segelte.

Nach langen Beratungen mit Zbyszek Ja³ocha sind wir noch im Herbst 2009 von der Idee, die Expedition „Antarctica – Circumpolar Navigation Part II” zu realisieren, zurückgetreten.

Seit dieser Zeit übernahm ausschließlich Zbyszek das „Lenken“ der Nashachata.

Im Dezember 2010
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16.06.2007 - Trzebiez Master of Yachts
Offshore Henryk & Chris

Seit der Expedition "Viking 2006" habe ich mich gar nicht mehr auf meiner Seite gemeldet. Das hatte auch seine Gründe. Natürlich, wie immer, lag der Zeitmangel an meiner Arbeit und der Entwicklung neuer Projekte.

Gleich im August 2006 bin ich wieder in arktische Gefilde aufgebrochen, auf der MS Bremen habe ich erneut die Nordwest-Passage durchfahren. Diesmal war das ziemlich einfach: Eis mussten wir suchen, erst am Ende der Passage gab es eine etwas größere Eiskonzentration. Jedenfalls konnten hinter uns auch zwei polnische Yachten, die Nekton und die Stary, problemlos durch die Passage segeln.
Danach gab's eine kurze Pause und wieder habe ich die ganze Antarktissaison "da unten" verbracht Ganz absichtlich hatte ich keine größeren Vorhaben in der Sommersaison 2007. Im Stillen hatte ich gehofft, Zeit für das Schreiben über die Erlebnisse mit der Welet, über Geschichten von Wikinger und Slawen zu haben...
Von wegen... - noch in der Antarktis erreichte mich die Nachricht, dass Adam Jasser, ein bekannter polnischer Segler, eine Prüfung für die US-amerikanische Segellizenz "Master of Yachts" in Polen organisiert. Natürlich habe ich mich sofort dafür angemeldet und büffelte so bis zum 16 Juni, dem Tag der Prüfung, nicht nur Segeltheorie und Astronavigation sondern auch die "Geheimnisse" der englischen Sprache, z.T. sogar in London.

Viele haben mich gefragt, ob ich diese Lizenz denn wirklich bräuchte, ich hätte doch alle polnischen Patente und deutschen Scheine.
Sicherlich, und ich erinnerte mich an meine Studentenzeit, als ich alle Befähigungen sammelte, die nur irgendetwas mit Wasser zu tun hatten.
Mein Freund Jacek Wojewoda ("Gott hab' ihn selig...") lachte und sagte: "Wolski, dir fehlen nur die Papiere des Wasser-Installateurs." Ich musste ebenfalls darüber schmunzeln und meinte, das stimme nicht, denn die für Melioration (Verbesserung des Bodens durch Be- und Entwässerung) hätte ich auch nicht.
Beide wussten wir natürlich nicht, dass es noch die amerikanische Steigerung geben würde, die international anerkannte Lizenz -"Master of Yachts".

Zwischen der Lernerei hatte ich mir nur eine kurze Unterbrechung mit einer Reise auf dem Großsegler Roald Amundsen gegönnt - der Wunsch die großen Schiffe zu segeln wird immer stärker (siehe www.sailtraining.de).

Ein weiterer kurzer Einsatz als Lektor führte mich im August auf der MS Hanseatic in grönländische und nordkanadische Gewässer.
In der Zeit zwischen dem 15 und 23 September haben wir mit der Welet traditionsgemäß an dem archäologischen Festival in Biskupin / Polen teilgenommen - das diesjährige Motto "Die Balten, nördliche Nachbarn der Slawen".

Im Oktober organisiere ich noch einen kleineren Segeltörn von Oslo nach Danzig, bevor es dann ab Dezember wieder in die Antarktis geht.
Die Segelreise findet auf dem Schiff "Nashachata" statt, einer erst kürzlich in Dienst gestellten 16 m-Yacht, mit der ab nächstem Jahr eine Konzeptsegelreise um die Welt geplant ist (siehe Concept Sailing und Expeditions).

Oktober 2007

18.08.2007 - Dar Pomorza - Master of Yachts
Ocean überreicht Kapitän Leszek Wiktorowicz

Masters Of Yachts Offshore in Trzebiez

Die Weltumrundung – Enrique.

Der Nikolaustag liegt bereits hinter uns. Das Jahr 2017 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Es ist eine gute Zeit für ein Resümee, das ich in der Vergangenheit regelmäßig jedes Jahr gezogen habe. Es war in den Zeiten, als die Segelsaison in unserer Hemisphäre im Frühling begann und im Herbst endete. Jetzt gibt es keine solchen Einschränkungen mehr. Wir segeln auch in anderen Gewässern auf der südlichen Hemisphäre und die Saison geht eigentlich nie zu Ende. Daher muss die Zusammenfassung sich nicht auf das Kalenderjahr beschränken, sondern sie unterliegt anderen Kriterien, wie z.B. dem Abschluss eines Projekts. So war das Jahr 2017 für mich insofern ein ganz Besonderes, da rein rechnerisch mir 2 Tage fehlten. Ich hatte weder den 31. Januar noch den 16. Juni erlebt. Wie ist das möglich? Die Leute vom Fach wissen, dass man während einer Reise um die Welt in Richtung Westen einen Tag verliert, und wenn man in Richtung Osten reist, „erlebt“ man 2-mal den gleichen Tag. Unsere Zivilisation begegnete diesem Phänomen erstmals im Jahr 1522. Der Crew des Schiffes „Victoria“, den Teilnehmern der Magellan Expedition, wurde dies während der ersten Umrundung der Welt bewusst. Sie stellten während eines kurzen Besuches auf den Kapverdischen Inseln fest, dass irgendetwas mit dem Kalender nicht stimmte. Da Überleben aber Priorität hatte, befassten sie sich nicht weiter mit diesem Phänomen, sondern kamen erst nach ihrer Rückkehr in Spanien diesem „Rechenfehler“ auf die Spur. Auf die Magellan Expedition werde ich später noch zurückkommen.
Eine andere aus der Literatur bekannte Person, die mit dem Phänomen zu tun hatte, war Philieas Fogg, der Protagonist in Jules Vernes Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen“. Der englische Gentleman reiste jedoch nach Osten und gewann einen zusätzlichen Tag. Er wusste dies aber nicht und hätte beinahe seine Wette verloren, wenn nicht sein wackerer Diener Passepartout ihn im letzten Augenblick rechtzeitig an den in der Wette vereinbarten Ort gebracht hätte. In 2017 musste ich den Globus zweimal in Westrichtung umfahren. Beide Erdumrundungen waren Luft-Wasser-Reisen.
Die erste Reise begann in Europa. Ich flog nach Ushuaia in Südamerika. Hier schiffte ich mich auf der MV Ortelius ein und startete die so genannte Semi-Circumnavigation, zu Deutsch Halbumrundung. Erst ging es nach Süden in die Antarktis und dann nach Westen durch die Bellingshausen-See, die Amundsensee und das Rossmeer nach Neuseeland. Es war eine relativ lange Reise, aber auch die fast einzige Möglichkeit, diesen Teil der Welt und die historischen Artefakte, die dort von bekannten Polarexpeditionen zurückgelassen wurden, zu sehen. Wir waren in der Bucht der Wale, wo Amundsen seine Framheim-Basis baute - die berühmte „Fram“ brachte ihn hierher - und von wo er am 11.10.1911 startete, um den Südpol zu erreichen. Wir besuchten ebenfalls Cape Evans auf Ross Island mit der Scott's Base, von wo Scott seinerseits das Rennen zum Südpol startete. Scott kam jedoch nicht von der Expedition zurück, aber die Basis blieb, und drei Jahre später konnte die Ross Sea Group davon profitieren. Diese Gruppe war eine Hilfsexpedition der berühmten Shackleton-Expedition. Ich konnte das Kap Adare betreten, wo ein menschlicher Fuß im Januar 1895 den Kontinent der Antarktis zum ersten Mal berührte und Menschen 1899/1900 erstmals überwinterten. Von Neuseeland flog ich im Februar nach Hause in Richtung Westen und dadurch bekam ich den auf der Reise verlorenen 31. Januar nicht mehr zurück.
Nach ein paar Tagen in der Heimat, die ich hauptsächlich mit Umpacken und Organisation verbrachte, flog ich nach Südamerika, nach Manaus in Brasilien, um die fünfte Amazonasreise durchzuführen (s. Editorial). Nach Reiseende flog ich von dort weiter nach Panama. Zusammen mit Krystyna ging ich an Bord der Yacht "Agens, “ was übersetzt so viel wie „treibende Kraft“ heißt. Sie gehört meinen Freunden Karl und Anna Hundhammer. Die Eigner waren auf einer Weltumrundung unterwegs und wir hatten uns entschlossen, die beiden bei der Pazifiküberquerung zu begleiten.
Nachdem wir den Panamakanal passiert hatten, besuchten wir die Galapagosinseln, die Osterinsel und schließlich Pitcairn. Schon die Namen der sagenumwobenen Inseln haben seit Jahren meine/unsere Fantasie angeregt, und jetzt durften wir unseren Fuß auf diese legendären Inseln setzen. Dies bedeutete für uns etwas wirklich Einzigartiges! Die Osterinsel weicht am weitesten nach Süden von der Standardroute durch den Pazifik ab. Von da aus segelten wir weiter nach Westen, gelegentlich mit einer Tendenz nach Norden in Richtung Äquator. Von Pitcairn aus ging es nach Mangareva im Gambier-Archipel, dann zu den Gesellschaftsinseln nach Tahiti und Bora Bora, weiter zur Aitutaki Insel, die zu den Cookinseln gehört und schließlich zu den Vavau Inseln im Tonga Archipel. Tonga war in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes für mich.
Erstens, als wir uns Vavau näherten, hatten wir theoretisch den 16. Juni, aber als wir ankamen, waren jegliche Zweifel bezüglich des Datums „Der wievielte ist eigentlich heute?“ ausgeräumt. Es war bereits der 17. Juni und Annas Geburtstag am 16ten fiel demnach aus. Das hinderte uns aber nicht am Feiern.
Hierzu soll eine kurze Erklärung erfolgen, woher überhaupt die Zweifel am richtigen Datum kommen. Theoretisch verläuft die Datumsgrenze auf dem 180° Meridian. In Wirklichkeit aber haben verschiedene Staaten unterschiedliche Zeitzonen für sich bestimmt und die Datumsgrenze verläuft wie eine Zickzacklinie. Sie reicht sogar im Extremfall ostwärts bis 150° W. Genau deswegen feiern die Menschen das Neue Jahr zuerst auf der Weihnachtsinsel Kiritimati im Kiribati Archipel, obwohl zur Datumsgrenze noch 30°, d.h., 2 Stunden fehlen. Durch Vavau verläuft der 174° W, also fehlen noch 6°, dies entspricht 24‘. Zweitens, hier endete meine zweite Umrundung oder vielmehr endete hier eine Reihe von Segeltörns, aus denen meine Weltumrundungen bestehen. (Meine erste Umrundung war rund um den Nordpol, also die Nordwest-Passage, die Nordost-Passage und der Streckenabschnitt dazwischen.) Es besteht eine gewisse Analogie, zu der berühmten von Magellan im 16. Jahrhundert organisierten Expedition.
Wenn man ganz allgemein fragt: „Wer war der erste Weltumsegler“? ist die Antwort in der Regel: Ferdinand Magellan. Das entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Er hat zwar die Expedition rund um die Welt organisiert, hat sie aber nicht abgeschlossen, weil er unglücklicherweise auf der Insel Mactan auf den Philippinen getötet wurde. Diejenigen, die die Geschichte besser kennen, wissen, dass von den 5 Schiffen, die Sevilla verlassen hatten, nur „Victoria“ unter der Führung von Juan Sebastian Elcano am 6. September 1522 nach Spanien zurückkehrte. Captain Elcano sollte also der erste sein, der die Welt vollständig umsegelte. Die übrigen 17 Besatzungsmitglieder werden in der Darstellung der Historie natürlich nicht erwähnt.
Es gab jedoch einen weiteren Menschen, der der Besatzung der „Victoria“ zuvorkam; Magellan diente früher in der portugiesischen Flotte. Auf einer der portugiesischen Expeditionen erreichte er in 1509 Malacca. Dort kaufte er einen Sklaven, der später getauft wurde und den wohl klingenden Namen Enrique (Henryk) erhielt. Seit dieser Zeit begleitete Enrique seinen Herrn überall hin, segelte mit ihm nach Portugal, war mit ihm in Afrika, emigrierte mit Magellan nach Spanien und logischerweise begleitete er ihn auf seiner berühmten Expedition. Enrique stammte höchstwahrscheinlich von den Philippinen und wurde durch Sklavenhändler aus Sumatra entführt. Als die Armada am 16. März 1521 die philippinische Insel Homonhon erreichte, konnte er in seiner eigenen Sprache mit der lokalen Bevölkerung kommunizieren und als Dolmetscher dienen.
Am 7. April ankerte die Armada vor der Insel Cebu, wo sich Magellan hingebungsvoll der Bekehrung der Bewohner zum Christentum widmete. Auf der Nachbarinsel Mactan regierte Lapu Lapu, der jedoch den Glauben seiner Vorfahren nicht aufgeben wollte. Magellan beschloss, die widerspenstigen Bewohner der Insel zu einer Glaubenssänderung zu zwingen. Er starb in einer sinnlosen Schlacht am 27. April 1521. In seinem letzten Willen stand geschrieben, dass sein Sklave und Diener Enrique nach seinem Tode ein freier Mensch sein sollte. Außerdem vermachte Magellan ihm testamentarisch Geld. Der neue Kommandant Barbosa wollte diesen letzten Willen nicht respektieren ... Enrique entkam auf Cebu.
12 Jahre nachdem Magellan Enrique gekauft hatte, kehrte dieser in seine Heimat zurück. Mit großer Wahrscheinlichkeit können wir sagen, dass er der erste Weltumsegler war. Das ist ein weiteres Beispiel, wie ein Diener oder Sklave seinem Herrn „zuvorgekommen“ ist. Als wir am 17. Juni 2017 in Vavau anlegten, war für mich auch in gewisser Hinsicht der „Welt“-Kreis geschlossen.
Zuvor, im Jahr 2015, segelte ich auf der „Selma“ von Tonga nach Brisbane in Australien. Unterwegs besuchten wir Neukaledonien und exakt dort habe ich einen Törn auf der „Nashachata“ in 2009 beendet. Die Reise fing damals im Oktober 2008 in Buenos Aires an. Von da aus segelten wir nach Süden, dann nach Westen durch die Magellan Straße und weiter um Kap Horn nach Ushuaia. Hier wechselte ich von der bequemen Yacht auf die „Fuegia“, ein Nachbau eines Walfangbootes, um die Expedition „Darwin & Tierra del Fuego“ durchzuführen. Wieder zurück auf der „Nashachata“ ging es von Ushuaia über die Falkland-Inseln, Südgeorgien, Kapstadt, Crozet-Inseln, Amsterdam Island, die übrigens von der „Victoria“ während der Magellan Expedition entdeckt wurde, nach Melbourne und Neukaledonien. Wenn man meine drei Reisen zusammenfügt und durch andere meiner Seereisen vervollständigt, ist meine Weltumrundung mehr oder weniger komplett.
Zurück zur „Agens“ Von Tonga aus segelten wir nach Fidschi und von dort ohne weitere Anlandungen nach Cairns in Australien, eine ziemlich lange Etappe. In Cooktown verließen wir das Schiff, weil es nicht sicher war, ob wir Darwin, von wo der Rückflug startete, rechtzeitig mit dem Schiff erreichen würden. Wir nahmen den Bus zurück nach Cairns, wo wir ein Auto mieteten, um in Darwin auf jeden Fall pünktlich anzukommen. Aber es gibt keine direkte Straße von Cairns nach Darwin. Der Weg führt nach Westen bis ins Outback, um danach nach Norden in Richtung Darwin abzubiegen. Das Zentrum Australiens und die Stadt Alice Springs zu bereisen, ohne den berühmten einsamen Berg Uluru in der endlosen Wüste gesehen zu haben, wäre ein Fehler. Erst mit der Fahrt zum Uluru wird die Reise nach Australien zu einem wahren Erlebnis. Der Name Uluru bedeutet in der Sprache der Aborigines "Treffpunkt", was der Berg und seine Umgebung für die Ureinwohner tatsächlich war und noch ist. Ich war dieser geographischen Namensgebung schon einmal begegnet. Es war in Tiksi, einem Ort an der Lenamündung in der Nordost-Passage. In der Sprache der Jakuten bedeutet Tiksi ebenfalls Treffpunkt. Während meiner langen Stunden durch das rote Zentrum auf dem Weg nach Darwin dachte ich am Lenkrad über das Leben der Aborigines nach. Sie sind für mich ein weiteres Beispiel für die außerordentliche Fähigkeit der menschlichen Anpassung an extreme Lebensbedingungen. Die Inuit konnten sich an das Klima in Grönland, wo die Temperatur - 40 ° C erreichen kann, anpassen. Sie lernten, Kleidung anzufertigen, die sie vor der Kälte wirkungsvoll schützte. Die Feuerland Indianer dagegen, passten sich an das raue, feuchte und windige Klima mit Temperaturen um 0° C so an, dass sie quasi nackt lebten. Auch die Aborigines trugen keine Kleidung. Sie mussten sich an die bis zu 40 Grad variierenden Temperaturunterschiede (nachts ca. 0 Grad bis + 40° C am Tag) anpassen.
Nach 5100 km erreichten wir Darwin und waren nur geringfügig schneller als die Eigner der „Agens“. Theoretisch hätten wir auf der Yacht bleiben und das Flugzeug auch pünktlich erreichen können. Wir haben aber unsere Entscheidung, nach Uluru zu fahren, nicht bereut. Man könnte sagen durch Zufall hat die Reise einen Aspekt erhalten, durch den man sie zu Recht der Reihe meiner Concept Sailing Reisen zuordnen kann.

Amazonas bei Hochwasser

Amazonas bei Niedrigwasser
– Angelnsaison
20-30.10.2024